Suhl Nord 2020 (Foto: Brigitte Günkel)
Wir Freien Wähler haben 2009 das Stadtentwicklungskonzept (ISEK) im Stadtrat in voller Überzeugung mitbeschlossen und uns seitdem für seine Umsetzung eingesetzt. Das war nicht immer leicht, denn oft, wie zum Beispiel beim Rückbau des Wohngebietes Suhl-Nord, ging und geht das mit persönlichen Belangen und Gefühlen der Bewohner einher. Doch der Erfolg bestätigt: Es ist der richtige Weg, auch wenn er wie es Finanzdezernent Reigl beschreibt "schwierig, steinig und voller Probleme ist".
Mit Gewissheit könnte die Stadt heute weiter sein bei der geplanten Umwandlung des Wohngebietes Suhl-Nord in ein Gewerbegebiet. Doch die Pläne mit der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) kamen nicht voran, weil es seitens der Landesregierung nicht gewollt war. Wir haben unsere diesbezügliche Unzufriedenheit z.B. mit der Arbeit des SPD-Wirtschaftsministers deshalb auch mehrfach öffentlich zum Ausdruck gebracht und freuen uns deshalb jetzt umso mehr, dass endlich wieder Bewegung in das Vorhaben kommt. Der von der Suhler SPD-Fraktionschefin Karin Müller mit der SPD-Landtagsabgeordneten Diana Lehman und der neuen LEG-Geschäftsführerin Sabine Wosche initiierte Vorort-Termin und die damit verbundenen Aussagen und Gespräche nähren unsere Hoffnung.
Wir wissen, ohne beträchtliche Fördermittel kann dieses zukunftsweisende Projekt für Suhl nicht gelingen. Wir sind sicher, dass diese möglichen großen Flächen in bester Lage an den beiden Autobahnen A71 und A73 nachgefragt werden. Wir sehen gegenwärtig, wie schnell die von Zella-Mehlis geschaffenen Gewerbeflächen in solchen Lagen mit Werkhallen und Firmengebäuden bebaut werden. Wir meinen, dass die Erschließung dieses Areals für weitere Gewerbeansiedlungen von großer Bedeutung für die wirtschaftliche Stärkung des künftigen Oberzentrums sind und wir gehen davon aus, dass dies in den Planungen der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Berücksichtigung finden wird. Punkten könnte die Region hier auch mit einem Pilotprojekt wie ein vorhandenes bereits erschlossenes Areal in Gewerbeflächen umgewandelt wird und auf diese Weise Naturflächen geschont werden. Wir werden alle Aktivitäten unterstützen, die uns dem Ziel näherbringen. Dazu gehört auch der SPD-Antrag für ein Handlungskonzept im Stadtrat am 16.09.2020. Wir bleiben aber auch in Zukunft bei unserer Meinung, dass die Planung des ausschließlichen Gewerbegebietes in Suhl-Nord äußerste Priorität haben muss und das große Projekt nicht durch Wohnungsbau hier und da gefährdet wird. Ein Mix aus Gewerbe und Wohnungen kann deshalb nicht das Ziel sein, denn das würde die produzierende Gewerbeansiedlung in höchstem Maße behindern bzw. ausschließen.
Ingrid Ehrhardt, Fraktionsvorsitzende Freie Wähler Suhl - Bündnis 90/Die Grünen